Export Award für Pasta-Startup

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23.04.2015

In Zürich ging heute das Aussenwirtschaftsforum von Switzerland Global Enterprise über die Bühne. Zu den Höhepunkten gehörte die Verleihung der Export Awards. In der Kategorie Step In schwang PPURA obenaus.

Mit cleverem Marketing trotz Frankenstärke erfolgreich im harten Detailhandel Deutschland: PPURA aus Dulliken demonstriert, wie komplexe Exportprojekte exzellent umgesetzt werden. Dafür wurde das Unternehmen heute im Rahmen des Aussenwirtschaftsforums von Switzerland Global Enterprise mit dem Export Award 2015 ausgezeichnet.

Die PPURA Sagl wurde im Jahr 2009 von den italienischen Cousins Cemal Cattaneo und Maurizio Floccari gegründet. Nach dem Geheimrezept ihrer «Mammas» stellen sie in traditioneller Handarbeit Pasta aus apulischem Bio-Hartweizen her und vertreiben diese im hochpreisigen Premiummarkt. Neben Teigwaren gehören auch Pesto-Saucen und Olivenöle, ebenfalls in Bio-Qualität, zum Sortiment von PPURA. Die Firma beschäftigt heute zwölf Angestellte für acht Vollzeitstellen und erzielte 2014 einen Umsatz im siebenstelligen Frankenbereich. Davon 85 Prozent im Export. Dank akribischer Vorarbeit ist PPURA in den letzten Jahren ein erfolgreicher Markteintritt in Deutschland gelungen.

Thematisch stand beim heutigen Aussenwirtschaftsforum die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern im Mittelpunkt. Begründet in einer rapiden Zunahme der Wirtschaftskraft und Bevölkerungszahl in den Schwellenländern, erreichen global immer mehr Menschen ein Einkommen zwischen USD 1‘000 und 12‘000 pro Jahr. Bis 2030 wird sich die weltweite Mittelschicht von 2.5 auf 5 Mrd. Menschen verdoppeln, wobei zwei Drittel davon in Asien leben werden. Dementsprechend wird Asien bis 2030 rund 60% der weltweiten Konsumausgaben bestreiten. „Das massive Wachstum der Mittelschicht in den Schwellenländern stellt die weltwirtschaftlichen Verhältnisse auf den Kopf“, interpretiert Daniel Küng, CEO von S-GE, die Ergebnisse der Studie, die PwC im Auftrag von S-GE erstellt hat. Sie wurde heute präsentiert am Aussenwirtschaftsforum, das ganz im Zeichen der „Rising Middle Class stand.

Absatzchancen: Von Schokolade bis zu Kommunalfahrzeugen
Erhebliche Wachstumschancen bieten sich für Schweizer Firmen aus Konsumgüterbranchen. In den 10 grössten Rising Middle Class-Märkten werden sich etwa die Ausgaben für Lebensmittel um 9% pro Jahr steigern. Doch wo die Mittelschicht wächst, wächst auch der Bedarf nach einer funktionierenden Infrastruktur oder einem guten Gesundheitssystem. So können auch Schweizer Industrie-Exporteure massiv von der Rising Middle Class profitieren: in vielen Branchen – von der Medizintechnik über die ICT bis zum Verkehrswesen – erhöhen sich die jährlichen Ausgaben um 8 bis 9% in den 10 Ländern mit der grössten wachsenden Mittelschicht.

Markteinstieg genau abwägen: Kein Asien-Automatismus
Diese vielfältigen Marktchancen zu realisieren, stellt besonders für KMU eine grosse Herausforderung dar. „Der Aufstieg der Mittelschicht bedeutet, dass die regionale Wirtschaft der Schwellenländer zu einer immer stärkeren Konkurrenz erwächst“, erläutert Daniel Küng, „das wachstumsstärkste Land ist deshalb nicht automatisch das bestgeeignete für einen Schweizer Exporteur. Die Unternehmen müssen ganz genau analysieren, wo die Opportunitäten den Wettbewerb überwiegen. Doch gerade angesichts der Frankenstärke im Euroraum, lohnt es sich, an der Diversifizierung der Exportmärkte zu arbeiten.“

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