Aufholjagd bei Firmengründungen

Please login or
register
01.07.2020
Symbolbild Trendwende

Während des Lockdowns herrschte auch bei den Firmengründungen Flaute. Der starke Rückgang wurde bereits im Juni weitgehend kompensiert. Die jüngste Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass insgesamt im ersten Halbjahr 2020 nur vier Prozent weniger Firmen ins Handelsregister eingetragen wurden als im Vorjahr. Deutlich schlechter lief es in der ICT-Branche.

Das erste Halbjahr 2020 wurde global durch den Corona Lockdown geprägt. Die Auswirkungen auf die Firmengründungen, hat das des IFJ Institut für Jungunternehmen in seiner jüngsten Analyse untersucht. Laut diesen Daten hat der Lockdown bei den Gründungzahlen im März, April und Mai deutliche Spuren hinterlassen. Die Gründungen sanken in diesen drei Monaten um durchschnittlich 15% im Vergleich zum Vorjahr. Im Juni setzte die Gegenbewegung ein: 4'445 wurden Firmen wurden gegründet, was einem Anstieg von 24% gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Die Mehrheit der Gründer geht offenbar davon aus, dass die Krise weitgehend überstanden ist.

Klarer Rückgang bei ICT-Gründungen

Insgesamt liessen Gründer im ersten Halbjahr 21'822 neue Firmen in das Handelsregister eintragen, knapp vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahlen entwickelten sich in den einzelnen Tätigkeitsgebieten allerdings sehr unterschiedlich. Bei den technologiebasierten Jungunternehmen – den Startups im engeren Sinne – fällt ein starker Rückgang im ICT-Sektor auf. Im ersten Halbjahr 2020 entstanden rund 1'100 neue Firmen, ein Minus von über 12 Prozent gegenüber 2029. Der durch die Krise ausgelöste Digitalisierungsschub hat offenbar noch nicht zu einer Welle von Neugründungen geführt. Zum ICT Bereich werden zum Beispiel Unternehmen gerechnet, die Programmierungstätigkeiten, Dienstleistungen der Informationstechnologie oder Datenverarbeitung anbieten oder Webportale betreiben.

Prozentual ebenfalls stark zurückgegangen sind die Gründungen von Unternehmen, die sich auf Forschung und Entwicklung fokussieren. Hier resultierte ein Minus von knapp zehn Prozent. Allerdings handelt es sich dabei um eine Gruppe von vergleichsweise wenigen Unternehmen. In den ersten sechs Monaten wurden gut 110 Firmen in diesem Segment gegründet.

Im Vergleich zum ersten Semester 2019 sogar deutlich zulegen konnten die Bereiche private Dienstleistungen (u.a. Coiffeur, Kosmetik, Ausbildung) und geschäftliche Dienstleistungen (u.a. Druck, Verlage, Fotografie, Facility Management). Das Plus betrug hier 11.7 Prozent. Stabil entwickelte sich der Bereich Beratung.

Bei der regionalen Analyse sticht das Tessin heraus. Im von der Krise am stärksten getroffenen Kanton wurden im ersten Halbjahr gut 21 Prozent weniger neue Firmen gegründet. Trotz der aktuell noch widrigen wirtschaftlichen Umstände können 9 der 26 Schweizer Kantone im Vorjahresvergleich auf mehr Neugründungen in den ersten sechs Monaten zurückblicken. Die Kantone mit dem stärksten prozentualen Wachstum sind Obwalden +26.6%, Appenzell Innerrhoden +17.5%, Basel-Stadt +10.5%, Thurgau +9.1%, Aargau +4.0%, Luzern +3.0% sowie Solothurn +1.9%, Graubünden +1.6% und Jura mit +1.2%.

(Press release / SK)

0Comments

rss