Digitalisierte Unternehmensgründung: Basel-Landschaft schliesst Lücken

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14.09.2022
symbolic picture digitisation

Der Kanton Baselland bringt alle nötigen Player von der Bank über das Notariat bis zum Handelsregisteramt zusammen um Unternehmensgründungen fast durchgehend digital zu ermöglichen. Das Angebot wird jetzt anlässlich der Digitaltage Schweiz der Öffentlichkeit präsentiert und weiter ausgebaut.

Bei der Gründung einer AG oder GmbH sind zahlreiche Stellen involviert. EasyGov, der Online-Schalter des Bundes, deckt einige von ihnen ab. Konkret bietet EasyGov die Möglichkeit, ein neues Unternehmen bei der AHV-Ausgleichskasse, der Mehrwertsteuer und der Unfallversicherung anzumelden. Zudem kann man mit EasyGov die Gründung in Form eines Auftrages an das Notariat vorbereiten.

Im Kanton Baselland ist der darauffolgende Prozess nun soweit digitalisiert, wie es die rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen. Die Basellandschaftlichen Kantonalbank BLKB, die Sissacher Notarin Mirela Martinez sowie das Handelsregisteramt tauschen Dokumente auf digitalem Weg aus. Einzig für die handschriftliche Unterschrift bei der Notarin müssen die Gründerinnen und Gründer noch physisch erscheinen.

Das diese Woche lancierte Angebot soll nun weiter ausgebaut werden. Jetzt soll das Angebot weiter ausgebaut werden: So sollen in einem ersten Schritt mehr Notarinnen und Notare hinzukommen, welche die unterzeichneten Dokumente digital ans Handelsregisteramt weitergeben. Anschliessend sollen weitere Banken als Partnerinnen gewonnen werden, welche ihrerseits die Einzahlungsbestätigung des Startkapitals direkt in den digitalen Prozess einspeisen.

Hinter dem Angebot steht die technische Lösung der Drakkensberg AG. Sie sorgt auch in drei weiteren Kantonen (Zug, Luzern und Glarus) für die Digitalisierung einzelner Prozessschritte. In Baselland ist allerdings zum ersten Mal eine Kantonalbank mit im Boot.

Drakkensberg Verwaltungsrat Philippe Kaiser hofft, dass der Prozess künftig noch digitaler ablaufen kann. «Zwar können Notare jetzt schneller und einfacher sämtliche Dokumente erstellen, allerdings müssen diese für die Beurkundung immer noch ausgedruckt auf dem Tisch liegen». Da ist der anschliessende Weg zur Post fast gleich schnell, wie das Erstellen einer digitalen Version. Wirklich Zeit einsparen, können hingegen Handelsregisterämter, welche die digital übermittelten Daten einfacher auslesen und übertragen können. Und nicht zuletzt profitieren Neugründerinnen und –Gründer von schnelleren und übersichtlicheren Prozessen.

(Fabienne Roos)

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