Preisträger der W. A. de Vigier Stiftung: Visionarity

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04.07.2014

Mit «Kelvin» lanciert Visionarity ein Software-Programm, das Mitarbeiter in Unternehmen spielerisch zum Energiesparen ermutigen und Bewusstsein schaffen soll.

Schon beim ersten Blick auf der Internetseite kann man die Intention des Visionarity-Teams sehen, das Verbinden von Umweltbewusstsein und Kreativität. Ziel ist es, eine Plattform zu bieten, die Menschen zu einem massvollen Umgang mit Ressourcen für eine zukunftsfähige Welt herausfordert.

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Reduktion von CO2 sind wichtige Themen in der heutigen Zeit. Und so sollten Unternehmen bemüht sein, sowohl ihren ökologischen Fussabdruck möglichst klein zu halten, als auch die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Im Bereich Energie hat das im Jahr 2012 gegründete Start-up hierzu ein Gerät mit der entsprechenden Software entwickelt, das Mitarbeiter motiviert, den Stromverbrauch zu reduzieren. Google Zürich und Roche in Basel nutzen das Angebot bereits.

«Kelvin» ist eine kleine Box, ein sogenannter Smartmeter. Die besonderen Merkmale sind die spielerischen Elemente der Software. Das Produkt ist nach Lord Kelvin benannt, einem britischen Physiker des späten 19. Jahrhunderts, der gesagt hat: «If you cannot measure it, you cannot improve it». Dieses Messinstrument ist elektronischen Geräten wie z. B. Computern oder Stehlampen vorgeschaltet und ermittelt individuell den Energiekonsum der Mitarbeiter. Jeder Einzelne kann seinen Stromverbrauch einsehen und bekommt personalisierte Empfehlungen für die Optimierung, wie z. B. das Abschalten von Geräten, wenn diese gerade nicht benötigt werden.

Das funktioniert so: Die Verbrauchsdaten der einzelnen Smartmeter werden via Internet in die Cloud geschickt und dort mittels entsprechender Software analysiert bzw. miteinander verglichen. Das Programm wertet die Daten aus, erstellt eine Rangliste, veröffentlicht diese online für die teilnehmenden Teams und gibt Anregungen zum Aufstieg.

Die von Visionarity entwickelte Software lässt die Teams im Rennen um die grösste Energieeinsparung gegeneinander antreten. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, man kann sich entweder in Gruppen zusammenschliessen oder einzeln in Konkurrenz treten. «Sogar Firmen können gegeneinander antreten», sagt Daniel Bermejo, CEO. Für die Art des Wetteinsatzes, wie etwa Wochenendtrips, Gutscheine etc., sind die Unternehmen selbst verantwortlich.

Die Tatsache, dass Visionarity als kleine Firma die Stromkosten der grossen Büronachbarn prozentual mitgetragen hat, obwohl die Jungunternehmer abends und bei Nichtgebrauch immer alles abgeschaltet haben, führte zur Idee, den Energieverbrauch pro Einheit zu ermitteln und damit nur den Anteil zu bezahlen, der auch verbraucht wurde. Zuhause achten viele wegen des Kostendrucks auf ihren Stromverbrauch, im Büro hilft ein Gewinnanreiz. Das war die Geburtsstunde von Kelvin.

Der Einsatz von Kelvin bedeutet für die Unternehmen die Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele und natürlich enorme Kosteneinsparungen. Bermejo sagt, dass Google und Roche ihre Energiekosten um mehr als 20 % Prozent gesenkt und die Angestellten am internen Wettstreit viel Spass haben. Ein Fünftel einzusparen, das ist mehr als erwartet. Der Gewinner des diesjährigen Preises der W. A. de Vigier Stiftung hofft, dass sich in den kommenden Jahren noch weitere Grossunternehmen dieser Herausforderung stellen und Kelvin anschaffen. Lachend fügt er hinzu: «Mein Traum ist ein Wettbewerb zwischen UBS und CS.»

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