Erste be-advanced Challenge: Caru schwingt obenaus

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10.07.2017
Team Caru

Sechs Startups waren vor drei Monaten zur ersten be-advanced Challenge angetreten. Fünf Unternehmen durchliefen das Programm. Eines von ihnen – Caru – qualifizierte sich nun für die nächste Stufe der Förderung.

Die Berner Startup- und Innovationsförderagentur be-advanced bietet Jungunternehmen ein mehrstufiges Förderprogramm. Die erste Stufe, die be-advanced Challenge, dauert drei Monate und endet mit einem Pitch vor einer Expertenjury. Dabei müssen die Teams ihre Fortschritte aufzeigen und auch die grössten Stolpersteine während der drei Monate benennen.

Vergangene Woche ging die erste be-advanced Challenge mit dem Pitch zuende. Nur eines der fünf Startups, die antraten, wurde von der Jury ohne Wenn und Aber zur nächsten Stufe zugelassen: Caru.

Das Startup hat ein Notrufsystem für Senioren entwickelt. Das IOT-System wird in der Wohnung aufgestellt und erlernt über eingebaute Sensoren das normale Verhaltensmuster der Bewohner. Dadurch merkt es auch, wenn etwas nicht stimmt. Wenn Hilfe benötigt wird, baut das Gerät den Kontakt zu einer Vertrauensperson auf. Dank Caru können Menschen damit länger unabhängig in ihrer eigenen Wohnung wohnen.

Die Caru-Gründer Thomas Helbling und Susanne Dröscher haben es in ihrem Pitch verstanden, nicht nur ihr Notrufsystem für zu Hause verständlich zu erklären und sogar vorzuführen, sondern schafften es auch, die geforderten Kriterien mit ihrem Pitch zu erfüllen und so die Experten zu überzeugen. Damit haben sie nun Zugang zu einer Seed-Finanzierung sowie zum zweiten Teil des Startup-Programms «Highflyer» erhält. Dieser soll zum Markteintritt sowie zur Industrialisierung des Produkts führen und baut auf dem be-advanced Challenge-Programm auf.

Die Startups OphthoRobotics (Franziska Ullrich) und Dogtalkz (ehemals Clanoo; Gaby & Beat Wyss) beantragten Verlängerung, welche ihnen gewährt wurde. OphtoRobotics entwickelt ein vollautomatisches System für Augen-Injektionen. Da OphthoRobotics ein Medtech-Startup ist und die Kundengespräche mit Chefärzten stattfinden müssen, konnte Franziska Ullrich in den drei Monaten nicht alle ihre Ziele erreichen: Termine mit Chefärzten sind schwierig zu organisieren und dementsprechend langwierig kann sich die Marktvalidierung gestalten.

Gaby und Beat Wyss traten ursprünglich mit Clanoo, einer Plattform für Expats, um mit der erweiterten Verwandschaft in Kontakt zu bleiben, zur Challenge an. Da sie aber feststellen mussten, dass für dieses Produkt keine Nachfrage besteht, legten sie nach zwei Monaten einen eindrücklichen Pivot hin: Dogtalkz ist ein Wearable für Hunde, mit Hilfe dessen der Besitzer stets weiss, wie es dem Vierbeiner geht. In nur einem Monat holten sie beachtlich viel Marktfeedback ein und möchten nun während der Verlängerung (weitere drei Monate) die Idee im selben Tempo vorantreiben.

Fokus auf das Team
Michael Sauter, einer der Köpfe hinter der Challenge, erläuterte vor dem eigentlichen Beginn der Pitchrunde in einer Einführung für die Experten die Gründe für die Lancierung der be-advanced Challenge. Bei diesem Startup-Förderprogramm sind die Fortschritte der Einzelpersonen oder Teams sowie deren unternehmerisches Handeln zentral: Es steht also nicht die Idee im Vordergrund, sondern die Menschen hinter dem Unternehmen und deren Bereitschaft, Neues zu erlernen und gleich am Markt zu testen. Können sie ihre Fortschritte gut darlegen, werden sie mit dem be-avanced Challenge Zertifikat ausgezeichnet. Laut einer Studie von fortune.com aus dem Jahr 2014 scheitern neun von zehn Startups. 42% der Gründer eines gescheiterten Startups geben als Grund für ihr Scheitern den fehlenden Marktbedarf an. Die be-advanced Challenge wirkt dem entgegen, indem den Personen hinter den Startups die notwendigen Techniken (z.B. für Kundenbefragungen) vermittelt wird. Den nur mit gezielten Kundenbefragungen und dem Testen des Geschäftsmodells auf dem Markt lässt sich feststellen, ob für das Produkt auch tatsächlich eine Nachfrage besteht.

Die nächste be-advanced Challenge startet am 22. August 2017. Ein Link zur Anmeldung findet sich auf www.be-advanced.ch/challenge

(SK)

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