Gewinner des Awards der W. A. de Vigier Stiftung: Virometix

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25.06.2012

Im Kampf gegen Entzündungen der Lunge, der Hirnhaut und des Mittelohrs. Der Zürcher Uni-Spinoff Virometix hat einen neuartigen Impfstoff gegen Pneumokokken entwickelt.

Impfungen haben immer etwas von Taschenspielertricks: man versucht den Körper zu einer Immunantwort zu provozieren mit Erregern, die gar nicht gefährlich sind; sei es weil man sie vorher entschärft hat oder sei es weil man nur Fragmente von potenziell schädlichen Viren oder Bakterien braucht. Beim Kampf gegen Entzündungskrankheiten setzt die Medizin heute vor allem auf fragmentierte Erreger, was allerdings einen gewichtigen Nachteil hat: Weil der Impfstoff nicht den ganzen entzündungsauslösenden Mikroorganismus enthält, fällt auch die Immunantwort nur fragmentarisch aus. Was bleibt, ist die regelmässige Auffrischung der Impfung.
 
Trotz grosser Erfolge bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten sterben allein in Deutschland jährlich  rund 75 000 Menschen an Lungenentzündung. Weltweit sind Pneumokokken jedes Jahr für den Tod von über 800 000 Kindern verantwortlich. Und weil immer mehr Bakterienstämme Antibiotikum-Resistenzen ausbilden, dürfte die Zahl in den nächsten Jahren sogar noch steigen.
 
Nina Geib und Arin Ghasparian, zwei Biochemiker der Universität Zürich haben sich deshalb bei ihren Forschungen zur vorbeugenden Bekämpfung der Pneumokokken für einen vergleichsweise neuen vakzinologischen Ansatz entschieden: Sie designen synthetische Nanopartikel, die absolut ungefährlich sind und das Immunsystem gleichwohl zu einer ausgewachsenen Antikörperreaktion veranlassen.
 
«Synthetic-Virus-like Particle» (SVLP) heisst die Technologie, die auf der Doktorarbeit von Arin Ghasparian aufsetzt. Zurzeit entwickeln die beiden Virometix-Gründer den Impfstoff in Tiermodellen. Danach sind vorklinische toxikologische Untersuchungen geplant und 2015 sollen die ersten Verträglichkeitsprüfungen mit Menschen beginnen.
 
Vergangene Woche erhielt die Virometix AG den Preis der Solothurner W. A. de Vigier Stiftung. Seit 1989 unterstützt die W.A. de Stiftung jedes Jahr Start-up-Firmen mit je 100 000 Franken. Die Starthilfe für Jungunternehmen wurde vor 25 Jahren von Unternehmer William A. de Vigier, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, lanciert.

  

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