Neuer ETH-Hub für Computerspiele

Please login or
register
28.05.2015

Am Departement Informatik der ETH Zürich entsteht ein «Game Technology Center». Dieses soll das Schweizer Know-How in der Entwicklung von Computerspielen bündeln.

Vergangenen Mittwoch bekundete die ETH Zürich ihren Willen, ihr Engagement bei der Entwicklung von Computerspielen weiter auszubauen. Dafür richtet das Departement Informatik ein permanentes «Game Technology Center» ein, an dem Wissenschaftler disziplinübergreifend und in Zusammenarbeit mit der Industrie an neuen Technologien für die Computerspielentwicklung tüfteln. ETH-Präsident Lino Guzzella begründete den Entscheid wie folgt: «Die Game-Technologie ist nicht nur interessant für junge Firmen und die Kreativwirtschaft, sie ist es auch für die Wissenschaft und Lehre. Wir wollen in Zukunft die Kräfte an der ETH bündeln und dieser Technologie erhöhte Aufmerksamkeit schenken.»

Das Engagement der ETH Zürich in der Computerspielentwicklung ist nicht neu: Seit 2007 veranstaltet das Departement Informatik für Masterstudierende den Kurs «Game Programming Laboratory», in dem Gruppen von drei bis vier Studierenden während einem Semester selbständig Computerspiele entwickeln. Am vergangenen Mittwoch präsentierten die Studierenden im Auditorium Maximum sechs selbst erarbeitete Projekte. Die Zuschauer hatten anschliessend Gelegenheit, die Games selbst auszuprobieren und ihre Favoriten zu küren.

Zum ersten Mal stand der Kurs dieses Jahr nicht nur ETH-Studierenden, sondern auch Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) mit Studienvertiefung Game Design offen. «Die Entwicklung von Computerspielen ist ein ideales Übungsfeld für Informatikstudierende», sagt Markus Gross, Professor am Computer Graphics Laboratory und Direktor von Disney Research Zurich. «Sie müssen dabei praktisch alles Wissen anwenden, das sie sich während des Studiums angeeignet haben: Softwareengineering, Künstliche Intelligenz, aber auch theoretische Informatik. Zusätzlich wirft die Spielprogrammierung auch Fragen aus Kunst, Psychologie und Ökonomie auf.»

Markus Gross ist überzeugt, dass die Voraussetzungen an der ETH Zürich für die Etablierung des «Game Technology Center» ideal sind: «Wir sind heute schon weltführend im Bereich Visual Computing, und obwohl bei Disney Research Zurich keine eigenen Games entwickelt werden, sind wir dadurch sehr nah am Puls der Industrie.» Er wünscht sich für die Zukunft eigene, spezifische Fördermittel für die Schnittstelle zwischen Kreativität und Technologie. «Das neue Zentrum ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und ein klares Statement der ETH zur Stärkung der Computerspiel-Entwicklung im Raum Zürich», so Gross.

Quelle: ETH Zürich

0Comments

rss