Navigator für Scale-ups

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22.02.2024
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Wenn Startups zu schnell gross werden, kann das zu Problemen führen. HSG-Forschende haben darum den «Scale-up Navigator» veröffentlicht. Dieser zeigt konkret auf, wie Jungunternehmen nachhaltig wachsen können. 

Derzeit sinken auch in Europa die Barrieren, um Unternehmen schnell zu skalieren. Ein wichtiger Grund dafür ist die KI-Entwicklung, die die Automatisierung vieler Geschäftsprozesse möglich macht. Diese nahmen im kulturell und rechtlich vielfältigen Europa vorher sehr viele Ressourcen in Anspruch.

Das schnelle Wachstum bringt allerdings auch Risken mit sich. «Viele eigentlich erfolgreiche Jungunternehmen scheitern daran, dass sie ihr schnelles Wachstum nicht verkraften. Sie können dann Kunden beispielweise nicht mehr die gewohnte Qualität liefern, weil ihre Infrastruktur oder auch ihr Personal die hohe Nachfrage nicht bewältigen können», sagt Dietmar Grichnik, HSG-Professor für Entrepreneurship. Er hat darum als Co-Autor soeben das Buch «Scale-up Navigator» veröffentlicht.

Dieses leitet Scale-up-Teams dabei an, wie sie mit ihren Unternehmen nachhaltiges Wachstum erreichen. Das Buch richtet sich zudem an Investoren, Mentoren und weitere Stakeholder. «Es ist kein Theoriewerk, sondern ein konkretes Handbuch, das anhand von vier Phasen häufige Herausforderungen und Lösungswege aufzeigt», sagt Grichnik.

Der Navigator, so betont Grichnik, fokussiere auf Schritte zu einem nachhaltigen Wachstum. «Das Buch verwendet unter anderem das Bild, dass Scale-ups Kamele statt Einhörner sein sollen – also widerstandsfähige Arbeitstiere statt Fabelwesen.» Einhörner oder «Unicorns» nennt man in der Startup-Szene nicht börsengehandelte Unternehmen, die mit einer Milliarde bewertet sind. 

Beispiele zeigen Strategien von Scale-ups auf

Grichnik hat das Buch gemeinsam mit Manuel Hess, HSG-Experte für Startup-Finanzierung sowie dem HSG-Doktorierenden Michael Greger erarbeitet. Andreas Göldi und Florian Schweitzer von b2venture, einem in Europa führenden Risikokapitalgeber, brachten die Investorensicht ein. 

«Zusätzlich zeigen wir anhand von Einblicken in erfolgreiche Unternehmen, welche verschiedenen Strategien Scale-ups einschlagen können.» Unter den Beispielfällen sind etwa der KI-Übersetzungsdienst DeepL, der auf eine starke technologische Lösung als Treiber setzte. Auch der Bezahldienst SumUp und 1Komma5° – mitgegründet von HSG-Absolventen – oder das St. Galler Unternehmen Frontify werden vorgestellt. 

Zum Buch gehört ein ESG-Leitfaden, der Scale-ups in Sachen Nachhaltigkeit fit machen soll. «Der Einbezug von ökologischer, sozialer und struktureller Nachhaltigkeit ist für Unternehmen heute Pflicht – und potenzielle Investoren fragen danach», sagt Grichnik.

Drittes Buch zum Thema Startups

Startup-Förderung ist ein zentraler Punkt der HSG-Strategie. Für Startups in frühen Phasen hat Grichnik mit Manuel Hess vor einigen Jahren bereits den «Startup Navigator» veröffentlicht. 

Anfang 2024 kam der «Corporate Venturing Navigator» dazu, der Unternehmen beim Aufbau eines Investitionsprogrammes mit Fokus Startups begleitet. «Die St.Galler Navigatoren ergänzen einerseits die Förderprogramme der HSG, die im neuen Prorektorat Innovation & Qualität zentral verankert werden. Andererseits bilden sie in sich auch ein Werk, das verschiedenste Herausforderungen im Startup-Ökosystem abdeckt», sagt Grichnik. 

Diverses Material zu den drei Navigatoren ist auf stgaller-navigator.com abrufbar. 

(Press release / SK)

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