Startupweekend Bern: Von Pitches, Patzern und Pixl

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18.11.2013

Das Startupweekend Bern 2013 ging vom Freitag, 15. bis Sonntag, 17. November im Stufenbau Ittigen über die Bühne. Über 60 Teilnehmende arbeiteten zwölf spannende Ideen aus. Erfahrene Coaches und hochkarätige Experten unterstützten die potenziellen Firmengründer bei der Ideenfindung und -entwicklung. Ein besonderer Programmpunkt war die Failure Assembly, an der gestandene Unternehmer offen übers Tabuthema „Scheitern“ sprachen.

Das Konzept hinter dem Startupweekend ist schnell erklärt: Gründungsinteressierte haben zwei Tage Zeit, um eine Geschäftsidee auszuarbeiten und präsentationsreif zu machen. 28 Ideen wurden am Freitagabend vorgestellt, davon wurden zwölf ausgewählt und am Samstag in Gruppen weiterentwickelt. Darunter das GPS-basierte Zeiterfassungssystem Titrax und eine digitale Speisekarte. Die Teams erhielten erstklassige Betreuung durch sechs Coaches, die den Teilnehmenden mit Rat und Tat zur Seite standen.

„Die Schweiz hat eine problematische Fehlerkultur“
Das Basecamp4Hightech organisierte als Novum die erste Failure Assembly, ein Treffen gestandener Unternehmer, die offen von ihren Fehlern erzählten. Mit dabei war Grégory Holzapfel, Geschäftsführer von TN sunglasses, der von seiner gescheiterten Expansion in die USA berichtete. Oder Dominic Senn, einst CEO der damaligen Basisnote AG, dessen Dufttest einfach niemand kaufen wollte. Auch Dr. Urs Guggenbühl, CEO des Basecamp4HighTech investierte einst in den falschen Partner und setzte Tausende von Franken in den Sand. Christian Hirsig, CEO der Brainstorming-Plattform Atizo, erzählte von einem Erlebnis in den USA, als er einem amerikanischen Investor sein Startup vorstellte. Der Financier habe ihn gefragt, ob dies Christians erstes Startup sei. Dies bejahte er. Worauf der Investor sofort abwinkte und sagte: „Ich investiere nie ins erste Startup eines Jungunternehmers. Ich will doch nicht für deine Anfängerfehler bezahlen!“. In der Schweiz sei allzu oft die Fehlerkultur das Problem, nicht die Fehler selbst: „In den USA muss du mindestens ein Startup an die Wand gefahren haben, damit du überhaupt ernst genommen wirst. Wir sollten hierzulande weniger Angst vor Fehlern haben und sagen ‚Cool hat er’s probiert, hoffentlich versucht er‘s ein zweites Mal!‘“, rät Hirsig.

Modulares Möbelsystem Pixl gewinnt 1. Preis
Am Sonntag ab 15 Uhr wurde gepitcht, präsentiert, verteidigt und bewertet. Um 18 Uhr gab die achtköpfige Jury schliesslich die Gewinner bekannt: Stefan Miesch, Elena Paiuc, Julian Frey, Gabriel Frey, Corinna Rutschi und Thomas Heuberger zeigten eine perfekte Präsentation zum modularen, nachhaltigen und flexiblen Möbelsystem Pixl. Mit Pixl-Elementen kann jeder seine Möbel ganz individuell zusammenstellen – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Pixl basiert auf einem simplen Stecksystem von Klötzen, ähnlich dem Lego-Prinzip.

„Wir blicken zurück auf ein dynamisches Wochenende, bei dem die jungen Teilnehmenden viel weiter gedacht haben und gegangen sind als im vergangenen Jahr: Wir sahen Prototypen, hörten von konkreten Marktfeedbacks und waren ganz generell beeindruckt von der Qualität der Präsentationen. Eine Teilnehmerin meinte, sie hätte in zweieinhalb Tagen mehr gelernt als in einem Semesterkurs“, so Mario Schwery, Mitorganisator des Startupweekends Bern.

Wer noch mehr Startup-Luft schnuppern möchte, ist kommenden Mittwoch herzlich an den Startupday Bern eingeladen, wo ehemalige Spitzensportler/innen wie Martin Laciga und Christina Nigg über ihren Schritt ins Unternehmertum sprechen. Mehr dazu auf www.gew-switzerland.ch

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