Monolitix im Vorwärtsgang

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16.10.2013

Die Robotergreifer und Festkörpergelenke von Monolitix kommen ohne klassische Gelenke, Lager und Führungen aus. Das macht sie günstig und verschleissfrei. Das Spin-off der Empa, das es im Sommer unter die Nominierten des de Vigier Start-up Awards und soeben ins Final des Heuberger-Preises geschafft hat, ist auf Expansionskurs: Das Team hat Vertriebspartner in der Schweiz und in Deutschland akquiriert.  

Das Fundament des Geschäfts von Monolitix ist die Festkörperkinematik. Hört sich kompliziert an, ist aber einfach zu erklären, denn es gibt ein weit verbreitetes Beispiel dafür: die Pinzette. Während bei einer Zange zwei starre Glieder mit einem Drehgelenk verbunden werden, ist die Pinzette stoffschlüssig, d.h. nahtlos, ohne Materialtrennung,  gefertigt. Die Bewegung findet nicht im Drehgelenk statt, wie bei einer Schere oder Zange, sondern entsteht im Material selbst. Auf diesem Prinzip beruhen sämtliche Produkte von Monolitix. Die Palette reicht von Festkörpergelenken über Robotergreifer bis hin zu gesamten Baugruppen komplexer mechanischer Systeme.

Die Vorteile des Ansatzes liegen auf der Hand: „Unsere Systeme bestehen aus weniger Einzelteilen, was den Aufwand für Detailkonstruktion und Montage senkt“, erklärt Monolitix-Mitgründer René Jähne. Ausserdem sind sie spiel-, verschleiss- und  reibungsfrei. Sie benötigen daher keine Schmierstoffe und keine aufwendige Wartung. Sie sind leise, präzise, leicht, hygienisch und schmutzunempfindlich.

Die „nachgiebigen Mechanismen“, wie  die auf dem Prinzip der Festkörperkinematik basierenden, mechanischen Systeme in der Fachsprache genannt werden, haben in letzter Zeit Schub erhalten durch neue Materialien und grössere Rechenkapazitäten von Computern. Denn so einfach und elegant Festkörpergelenke und Greifer auch wirken, sie zu berechnen ist eine komplexe Angelegenheit. Hier liegt denn auch eine besondere Kompetenz des EMPA-Spin-offs Monolitix: „Wir können dank unserer speziellen Software Systeme fast automatisch erstellen“, sagt Jähne.

Bereits am Markt erfolgreich sind die Robotergreifer von Monolitix. So verpackt etwa der Luzerner Backwarenhersteller Hug sein Feingebäck mit Greifern des Start-ups. Der nächste Wachstumsschritt für das Unternehmen ist die Expansion in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dafür hat man nun Vertriebspartner akquiriert.

Das Potenzial der Firma, die es im Juni unter die Nominees des de Vigier Awards schaffte und soeben ins Final des Heuberger-Preises vorgestossen ist, ist gross, da die möglichen Anwendungsfelder sehr vielfältig sind. Schon heute entwickelt Monolitix kundenspezifische Systeme zusammen mit Partnern, die aus den unterschiedlichsten Branchen kommen. Medizintechnikfirmen sind genauso darunter wie namhafte Uhrenhersteller. Darüber hinaus führt Monolitix Gespräche mit Anbietern von Windturbinen, um die Entwicklung formadaptiver Windflügel voranzutreiben.

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