Faire Mode: Schweizer Startups zeigen, dass es geht

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17.10.2014

In Deutschland wird derzeit über ein Bündnis diskutiert, das problematischen Produktionsbedingungen und dem Einsatz von schädlichen Chemikalien in der Textilindustrie den Garaus machen soll. Zwei Schweizer Startups zeigen mit ihren Internetportalen, dass heute schon zahlreiche Anbieter auf nachhaltige Produktion setzen.

Faire Mode ist schon heute kaufbar. Knapp 100 Modefirmen sowie deren Verkaufspunkte finden Verbraucher auf der Internet-Plattform des Schweizer Startups Get Changed. Diese Firmen sind transparent über ihre Lieferkette und produzieren nach hohen sozialen und ökologischen Standards. Transparenz über Outdoor-Marken schafft die Plattform Greenroomvoice, hinter der ebenfalls ein Schweizer Jungunternehmen steht. Beide Online-Portale haben sich zudem die Information und Aufklärung von Verbrauchern auf die Fahne geschrieben.

„Die knapp 100 auf der Internet-Plattform www.getchanged.net gelisteten Modefirmen beweisen, dass Transparenz über die Lieferkette mit dem richtigen Geschäftsmodell schon heute möglich ist. Diese Firmen kennen ihre Lieferkette genau und setzen hohe soziale und ökologische Standards um“, erklärt Dr. Mark Starmanns, Nachhaltigkeitsberater und Präsident des Vereins Fair Fashion Network. Die Firmen auf der Internet-Plattform Get Changed werden aufgrund ihrer überzeugenden Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis klar definierter Kriterien vom Verein Fair Fashion Network ausgewählt. Die Plattform listet neben rund 100 Modefirmen wie Coop Naturaline, OC- Outfitters of Change, Hess Natur, Helvetas, Erfolg und Armedangels mehr als 300 Verkaufsstellen. Dort können Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz schon heute faire Mode kaufen, die nach strengen sozialen und ökologischen Standards, wie GOTS, IVN Naturtextil, Fairtrade Cotton, Fair Wear Foundation und bioRe, produziert werden.

Ähnlich schafft www.greenroomvoice.com Transparenz über die Nachhaltigkeit von Outdoor-Firmen und ihren Produkten. „Die Plattform stellt Marken aus der Textilbranche ein wissenschaftlich fundiertes Transparency Tool zur Verfügung, welches durch die Überprüfung unabhängiger Dritter eine transparente Aussage zu ökologischer und sozialer Performance ermöglicht. Die aktuelle Version des Transparency Tools (V 2015) spiegelt auf drei Vektoren die wichtigsten Teilbereiche der Nachhaltigkeitsaktivitäten einer Marke wider.

Brand Management, Commitment – also ihre Bereitschaft, das Thema proaktiv anzugehen – und das Produkt an sich, bei dem auch die Zulieferkette abgefragt wird. Hierbei können maximal 15 Punkte erreicht werden, der „best practice“ Stand liegt heutzutage bei ungefähr 9 Punkten, so auch das Ergebnis von Remei “, sagt Cira Riedel, Gründerin der Plattform.

Die Internetplattformen beweisen, dass die im Aktionsplan des Berliner Textilbündnisses geforderten Ansprüche alles andere als realitätsfremd und unerreichbar sind. Vielmehr zeigen sie auf, dass eine mit unseren ökologischen und sozialen Werten zu vereinbarende Textilproduktion wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar ist. Sie nennen entsprechende Markenbeispiele, schaffen die vom deutschen Entwicklungsminister Gerd Müller geforderte Transparenz und klären Verbraucher darüber auf, wo sie die entsprechenden Produkte im stationären Handel und online kaufen können. Damit liefern sie echten Konsumentennutzen. Aber vor allem leisten sie schon jetzt einen wichtigen Beitrag zu den als Ziel des Textilbündnisses postulierten konkreten Verbesserungen der sozialen und ökologischen Standards in der Textil- und Bekleidungsindustrie, die vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefordert werden.

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