Politischer Rückenwind für Start-ups

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Stefan Kyora

12.10.2016
Johann Schneider Ammann Piomic

Gestern hat Bundespräsident Johann Schneider-Amman den Kickstart Accelerator in Zürich besucht. Es ist nicht der erste Anlass, bei dem der Wirtschaftsminister den Kontakt zu Startups sucht. Und auch im Parlament entdecken immer mehr National- und Ständeräte das Thema.

Mit den Worten „Ich fühle mich hier zu Hause“, begann gestern ein sichtlich gut aufgelegter Bundespräsident Scheider-Ammann seine Rede vor den Firmengründern im Kickstart Accelerator. Und er war sich auch nicht zu schön für eine Reihe von Fotos mit Startups wie Piomic (Bild oben). In seiner Rede erinnerte sich Schneider-Ammann an seine eigenen unternehmerischen Projekte im Silicon Valley, die gescheitert seien. Damals habe er die Erfahrung gemacht, wie anders dort der Umgang mit dem Risiko sei als hierzulande. Dementsprechend forderte er einen Kulturwandel in der Schweiz: „Wir müssen risikofreudiger werden und eine unternehmerische Kultur schaffen, die Unternehmer ermutigt, höhere Risiken einzugehen.“

Verblüffend gute Zusammenarbeit zwischen Konzernen und Startups
Der Wirtschaftsminister äusserte sich zudem zu konkreten Politikbereichen – er versprach etwa, dass es eine Entliberalisierung des Arbeitsmarktes mit ihm nicht geben wird – er sprach aber auch über den Kickstart Accelerator. „Ich war verblüfft, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Startups und Grossunternehmen funktioniert“, verriet der Bundesrat.

Schneider-Ammann Kickstart

Es war nicht das erste Mal in diesem Jahr, das Scheider-Ammann die Nähe zu Startups suchte. Bereits am Swiss Fintech & Digitization Day im Mai hatte er sich nach den Anliegen und Herausforderungen von Startups erkundigt. Und am Swiss Medtech Day im Juni hatte nicht nur eine Rede gehalten, sondern auch dem Medtech Startup Intento den CTI Swiss Medtech Award überreicht.

Schneider-Ammann ist nicht der einzige Politiker, der sich derzeit des Themas Startups annimmt. Der Rückblick von ICTswitzerland auf die parlamentarische Herbstsession erwähnt drei Abstimmungen allein über Fintech-Vorstösse. Einer stammt vom ehemaligen Post-Chef und heutigem CVP-Nationalrat Claude Beglé. Beglé hat noch weitere Vorstösse zum Thema Startups eingereicht. Dazu gehört auch eine Motion, welche die Investitionen von Pensionskassen in Startups erleichtern will.

Drittstaatenkontingente und fehlende Investitionen
Vorstösse und Aktivitäten, die darauf abzielen, dass Pensionskassen Geld in Schweizer Startups investieren, gibt es bereits seit Jahren. Am Kickstart-Event mit Bundesrat Schneider-Ammann wurde auch dies thematisiert. Während der Panel-Diskussion wies etwa Zattoo-Gründerin Bea Knecht darauf hin, dass es schwierig sei, ein Startup von der Schweiz aus zu skalieren, unter anderem weil es an den notwendigen Investitionen fehlt.

Ein weiterer Dauerbrenner kam ebenfalls am Event zur Sprache: Die knappen Kontingente für Ausländer aus so genannten Drittstaaten von ausserhalb der EU. Dies behindert zum Beispiel ETH-Absolventen aus Nord- und Südamerika beim Start eines Spin-offs.

Einen Tag später hat sich nun der Bundesrat für eine "moderate Erhöhung" der Drittstaatenkontingente ausgesprochen. Möglicherweise hat ja der Event in Zürich diese positive Entwicklung mit beeinflusst.

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