CO2 aus der Luft in den Speicher

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12.10.2017
Climeworks Island

Erst der Luft mit der Climeworks Technologie CO2 entziehen und dann das Gas dauerhaft geologisch speichern – in einem Pilotversuch in Island wird dieser Ansatz zur Erreichung der Klimaziele zum ersten Mal getestet. 

Gemanagt wird das im Rahmen von Horizon 2020 von der EU geförderte Vorhaben an einem der größten Geothermie-Kraftwerke der Welt von Reykjavik Energy. In Hellisheidi wird bereits CO2 aus anderen Quellen mineralisiert. Das Direct Air Capture (DAC) Modul von Climeworks ist auf dem Gelände des Kraftwerks installiert worden und ermöglicht nun CO2 direkt aus der Umgebungsluft sicher zu speichern, um das Gas der Atmosphäre zu entziehen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass das 2-Grad-Klimaziel nicht ohne Nutzung solcher Technologien möglich ist. Auch deshalb ist davon auszugehen, dass entsprechende Lösungen ein wichtiges Thema im Rahmen der UN-Klimakonferenz COP23 im November in Bonn sein werden.

Herzstück der DAC-Technologie ist die innovative und weltweit patentierte Filterstruktur. Während der Filterung sammelt sich das CO2 chemisch an der Oberfläche des Filters. Ist die Sättigung eingetreten, wird das CO2 bei einer Temperatur von ca. 100 Grad Celsius gelöst und das hochreine Gas freigesetzt.

Mit der Pilotanlage in Island wird CO2 direkt aus der Umgebungsluft gefiltert und – in Wasser gebunden – über 700 Meter in den Untergrund geleitet. Dort im Basaltboden kann das sprudelnde Gemisch aufgrund hohen Drucks und hoher Temperaturen nicht entweichen. Stattdessen reagiert es mit dem Basalt. In weniger als zwei Jahren wandelt sich das CO2 zu festen Mineralien. Während der Testphase wird vor allem untersucht, wie DAC auf die spezifischen Wetterverhältnisse im Südwesten Islands reagiert.

Mit der Beteiligung am CarbFix2-Projekt zeigt Climeworks nun den zweiten Anwendungsfall für seine DAC-Technologie. Einige Monate zuvor hatte das Unternehmen die weltweit erste, kommerzielle CO2-Filteranlage in Hinwil in der Schweiz in Betrieb genommen. Dort werden 900 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre gefiltert und an ein angrenzendes Gewächshaus als Dünger verkauft.

Christoph Gebald, Mitgründer und CEO von Climeworks erklärt: „Das Potenzial zur Skalierung unserer Technologie in Kombination mit CO2-Speicherung ist gewaltig. Und das nicht nur hier in Island, sondern in vielen anderen Regionen mit ähnlichen Gesteinsformationen. Unser Plan ist es, Kohlenstoffdioxid-Entfernung an Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen zu veräußern, um deren unvermeidbare Emissionen zu adressieren.“

CarbFix-Projektleiterin Edda Sif Aradóttir von Reykjavik Energy, sagt: „Wir haben CarbFix ins Leben gerufen und den Beweis erbracht, dass das Klimagas dauerhaft mineralisiert werden kann. Durch die Imitation natürlicher Prozesse geschieht das in weniger als zwei Jahren. Mit der Integration der Climeworks-Technologie haben wir eine Lösung, die unabhängig von Emissionsquellen überall dort einsetzbar ist, wo es Basaltgestein gibt. Das ist wichtig, um den CarbFix-Ansatz weltweit zu skalieren.“ 

(Press Release)

Bild: Jan Wurzbacher (links) und Christoph Gebald, Climeworks / Zev Starr-Tambor

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