Österreich lanciert zwei Gründerfonds mit 110 Millionen Euro

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27.07.2012
Österreich lanciert einen Gründerfonds, der sich an Jungunternehmen beteiligen wird, sowie einen Business Angel Fonds, der private Investitionen verdoppeln wird. Mit beiden Fonds werden Jungunternehmen in der Frühphase unterstützt.

Der österreichische Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und die Finanzministerin Maria Fekter lancieren auf Initiative von Vizekanzler Michael Spindelegger zwei neue Jungunternehmer-Fonds, um die innovativen Tempomacher der österreichischen Wirtschaft stärker zu unterstützen. Schon ab dem nächsten Jahr stehen über zwei neue Fonds zusätzlich 110 Millionen Euro an Investitionskraft zur Verfügung, die in den Folgejahren schrittweise in den Markt gebracht werden.

"Aufgrund der schwierigen Konjunkturlage, der steigenden Eigenkapitalanforderungen der Banken und des in Österreich unterentwickelten Risikokapitalmarkts haben es Jungunternehmer besonders schwer, an langfristige Finanzierungen zu gelangen", so Mitterlehner zu den zentralen Herausforderungen. Unterstützend wirken künftig zwei einander ideal ergänzende Fonds: Ein Gründerfonds über die Kapitalbereitstellung, während der Business Angel Fund zusätzlich noch Know-how und Netzwerke in die jungen Unternehmen einbringt.

Der langfristig mit 65 Millionen Euro dotierte Gründerfonds ermöglicht jenen Jungunternehmern, die in der risikoreichsten, anfänglichen Phase keine ausreichende Bankfinanzierung erhalten, eine Risikokapitalfinanzierung über Firmenbeteiligungen. "Die Beteiligungshöhe bewegt sich jeweils von 100.000 Euro bis zu einer Million Euro. Bei einem späteren Verkauf fließen die Anteile in den öffentlichen Fonds zurück und ermöglichen weitere Investments", so Mitterlehner. Der Gründerfonds konzentriert sich als Alternative zu privaten Fonds ausschließlich auf Firmen in der Frühphase. Neben der Kapitalbereitstellung bietet die für die Abwicklung zuständige Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) den Zugang zu allen anderen aws-Angeboten wie der Beratung über den "Markt.Chancen.Check", um Jungunternehmer optimal bis zum privaten Kapitalgeber zu begleiten.

Der mit insgesamt 45 Millionen Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln ausgestattete Business Angel Fund erhöht die Risikokapitalversorgung, indem die Investitionskraft von Business Angels verdoppelt wird. Für jeden Euro, den diese wohlhabenden Privatinvestoren, die früher selbst oft in der Branche tätig waren, in junge Unternehmen investieren, wird ein weiterer Euro der öffentlichen Hand investiert. Erwartet wird eine durchschnittliche Investitionshöhe von 150.000 bis 300.000 Euro pro Firma. Bei einem späteren Verkauf sind die Erlöse so wie beim Gründerfonds für weitere Investments verfügbar.

Neben dem finanziellen Input steht bei Business Angels vor allem das Einbringen von Know-how und Netzwerken im Vordergrund. "Damit kann der Weg zur Marktreife und zum wirtschaftlichen Erfolg optimal unterstützt werden", betont Mitterlehner. Die Abwicklung soll wie beim Gründerfonds über die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) erfolgen, die derzeit rund 160 Business Angels in ihrem etablierten Netzwerk vereint. Ein Modell mit derselben Struktur wurde in Deutschland bereits erfolgreich etabliert.

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