Schweizer Grossunternehmen setzen auf Startup-Innovationen

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28.08.2023

Ob für effizienteres Life-Cycle-Management bei der RUAG, effizientere Bearbeitung von Kundenanfragen bei Planzer oder Betriebskosten-Einsparungen durch neue Zylinder bei STIHL: Nachdem sie sich in kompetitiven Auswahlverfahren durchgesetzt haben, liefern die drei Startups Sphere, Typwise und Cyltronic heimischen Grossunternehmen die nötige Soft-, oder Hardware.

RUAG setzt auf Sphere Metaverse-Plattform

Der Rüstungskonzern RUAG baut und betreut komplexe Systeme, welche entweder fliegen oder rollen. Für das Life-Cycle-Management dieser verschiedenen militärischen Systeme an weltweit unterschiedlichen Standorten, sucht die RUAG nach innovativen Wegen, um die Geschwindigkeit und Effizienz von Produktion, Montage und Wartung zu meistern. Einen Teil dazu bei trägt das US-schweizerische Startup Sphere (vormals holo|one). Mit seiner XR-Anwendung Sphere können Unternehmen Produktivitäts- und Kollaborationsplattformen im Metaverse nutzen. Im Fall der RUAG ermöglicht es die Lösung des Schweizerisch-Amerikanischen Startups, die Anreise des Teams zur Fehlersuche vor Ort zu reduzieren. Zudem können über die Plattform Schulungs- und Remote-Support-Prozesse optimiert und die Reaktionszeit bei Problemen verkürzt werden.

Das Startup konnte im Auswahlverfahren mit seiner Lösung überzeugen, da sie insbesondere den speziell hohen Datenschutz-Anforderungen des Rüstungskonzerns gerecht werde. Dies bestätigt Christian Janssen, Streamlead XR Applied Innovations der RUAG Innovation Organization und ergänzt: «Durch die Nutzung der XR-Technologie, insbesondere durch die Partnerschaft mit Sphere, kann RUAG seine Agilität und technologische Kompetenz unter Beweis stellen und so seine Marktposition weiter festigen». Doch auch bei der Benutzerfreundlichkeit konnte Sphere punkten: «Die RUAG führte umfangreiche Tests mit verschiedenen Stakeholdern, darunter Mitarbeiter der Werkstatt, durch und die Resonanz war positiv», schreibt das Startup.

Typewise verschafft Planzer-Kundendienst Effizienzgewinn

Der Transport- und Lagerlogistiker Planzer hat nach einer Lösung gesucht, welche den Mailverkehr im Kundendienst hinsichtlich Effizienz und Qualität optimieren kann. Nach einer, wie Planzer auf seiner Webseite schreibt, intensiven Evaluationsphase, hat sich das Grossunternehmen für Typewise entschieden.

Mit der Software des schweizerisch-amerikanischen Startups können Textbausteine nach den Vorgaben der Unternehmen vorformuliert werden. Sämtliche Mitarbeitende des Kundendienstes von Planzer können schnell und unkompliziert auf diese Textbausteine zugreifen und in ihre E-Mail-Antworten einbauen. Das verkürzt die Reaktionszeit wesentlich und verleiht «Planzer Paket» einen einheitlichen verbalen Auftritt. Jede einzelne Kundenanfrage trainiert die Typewise-Software, welche im Anschluss angefangene Sätze vervollständigen kann. «Seit der erfolgreichen Einführung von Typewise im Dezember 2022 konnten wir unsere Effizienz im Kundendienst um 24 Prozent steigern», so Stephan Bernet, Leiter Zentrale für Kundenanliegen bei Planzer Paket.

Typewise ist auch bei den Onlineversandhändlern Brack und Galaxus im Einsatz. Das Zürcher Startup hat zudem weitere B2B-Kunden aus der DACH-Region, Italien, Niederlande, UK und USA.

STIHL ersetzt erste Pneumatikzylinder durch Cyltronic-Innovation

Das Winterthurer Startup Cyltronic schliesst mit seinen Elektrozylindern eine Lücke zwischen Pneumatikzylindern und Servoantrieben. Während erstere einen unbefriedigenden Wirkungsgrad aufweisen, sind letztere teuer, komplex und gross. Zwischen 2019 und 2022 hat Cyltronic den Zylinder von einem Prototypen zum serienreifen Produkt weiterentwickelt. Unter den ersten Pilotkunden war auch Motorsägeketten-Hersteller STIHL.

Jetzt hat das Startup in dessen Wiler Produktionsstätte vier pneumatische Zylinder durch drei Elektrozylinder ersetzt. In einer ersten Auswertung zeigt sich die Effizienz der in den Cyltronic-Aktoren enthaltenen Technologie: Es sind Energieeinsparungen von bis zu 98 Prozent erreichbar. Zwar kosten die Elektrozylinder in der Anschaffung noch deutlich mehr als herkömmliche Pneumatikzylinder. Doch die Betriebskosten sind durch den Wegfall von Druckluft und den Energieeinsparungen signifikant tiefer. 

(press release / FR)

Bilder: ZVG

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