„Mit dem Kickstart Accelerator sind wir alle sehr happy“

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Stefan Kyora

16.09.2016
Marc Walder digitalswitzerland

Der Kickstart Accelerator ist das Vorzeigeprojekt von digitalswitzerland. Wir haben Marc Walder, CEO von Ringier und Gründer von digitalswitzerland, nach der Zufriedenheit mit dem Erreichten, dem Nutzen für die Zürcher Startup-Szene und dem schwierigen Kapitel Aufenthaltsbewilligungen gefragt.

Zur Unterstützung von Startups gibt es in der Schweiz zahlreiche Programme von privaten und staatlichen Stellen. Was macht den Kickstart Accelerator besonders und warum brauchte es ein separates, neues Programm?
Der Kickstart Accelerator ist ein Leuchtturm-Projekt, ja sogar - DAS Leuchtturm-Projekt von digitalswitzerland. 89 Unternehmer aus 19 Ländern, allesamt überzeugende Startups mit hoher Kompetenz, breit gefächert, was die Business-Ideen anbelangt. Das Ganze bei rund 900 Bewerbungen. Ich komme gerade aus Tel Aviv zurück, dort wurde ich immer wieder angesprochen auf den Kickstart Accelerator in Zürich. Tolle Unternehmen, tolles Kickstart-Team, tolles Ambiente im EWZ Selnau. Wir sind alle happy. Sehr happy.

Der Kickstart Accelerator bietet den teilnehmenden Startups breite Unterstützung von Mentoring, über finanzielle Beiträge bis zum Zugang zu Grossunternehmen. Dennoch nehmen nur 20 Startups aus dem Ausland am Programm teil. Warum sind es nicht mehr?
Quantität ist das Eine, die Qualität ist uns wichtiger für den Moment. Das ist keine Floskel, sondern wirklich ernst gemeint. Trotzdem: Wir waren eher spät dran - und es ist die Premiere. Auf dieser bauen wir nun auf. 

Ein wichtiger Baustein des Kickstart Accelerators ist der Zugang zu Grossunternehmen. Was heisst dies im Fall von Ringier genau?
Ringier ist eine Gruppe, die 97 Firmen unter ihrem Dach konsolidiert, in 16 Ländern. Wir haben also viele Ansatzpunkte. Dazu investieren wir seit bald zwei Jahren via Ringier Digital Ventures in attraktive Ideen, dies zusammen mit b-to-v. Das läuft alles ziemlich genau so, wie wir es uns vorgenommen haben.

Die ökonomischen Interessen von Grossunternehmen und Startups sind zum Teil gegensätzlich. Wie geht der Kickstart Accelerator mit disruptiven Startups um, die Grossunternehmen gefährlich werden könnten?
Grosse und arrivierte Unternehmen sind konfrontiert mit Innovation und Disruption, korrekt. Egal, welche Industrie. Es fing an mit Musik, Telekommunikation, Medien, mittlerweile sind alle davon betroffen und herausgefordert. Etwas Besseres könnte den Startups gar nicht passieren. Die Urgency ist da für die Grossen. Perfekt für die Kleinen. 

Ein Zweck des Kickstart Accelerators ist es, den einen oder anderen Gründer mit seinem Unternehmen in die Schweiz zu locken. Nun wird es allerdings immer schwieriger Arbeitsbewilligungen für Personen von ausserhalb der EU zu bekommen. Wie geht der Accelerator damit um?
Dies ist ein grundsätzlicher Standort-Nachteil der Schweiz. Dieser könnte nochmals akzentuiert werden durch die Konsequenzen aus der angenommenen Masseneinwanderungs-Initiative. Die Politik versucht nun, wie wir dieser Tage gelesen haben, Lösungen zu skizzieren, die - sagen wir - verträglich oder schadensmindernd sind. Fakt bleibt: Hier steht ein Elefant im Raum. 

Mit dem ewz Unterwerk Selnau gibt es während des Accelerator Programms einen starken weiteren Startup Hub in Zürich. Was haben die ansässigen Zürcher Startups davon?
Weder der Kickstart Accelerator noch digitalSwitzerland verstehen sich als geschlossener Zirkel oder geschlossene Plattform. Ganz im Gegenteil: Wir sind ein Rädchen mehr, um die Region Zürich und darüber hinaus die ganze Schweiz digital voranzubringen. Soweit, also nach 12 Monaten, sind wir damit zufrieden. 

Mehr Informationen:
digitalswitzerland.ch
Kickstart Accelerator

Bild: © Ringi­er AG

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