Wie ein Travel Startup durch die Krise navigiert

Please login or
register
11.09.2020
Symbolic picture empty airport

Mit LocalBini können Städtereisende an privaten Aktivitäten teilnehmen, die von Einheimischen durchgeführt werden. Im April fiel die Zahl der Buchungen auf null. Das Startup schaltete in den Survival Modus, arbeite aber weiter an der Zukunft. Nun steht man vorm Abschluss einer Finanzierungsrunde.

2020 sollte für LocalBini das Jahr des Wachstums werden. Mit Hilfe von Distributionspartnern wie railtour oder Dufry wollte man ausgewählte 500 Experiences global vermarkten. Das St. Galler Startup budgetierte einen Umsatz von 800'000 Franken. «Der Plan ist geplatzt und unser Umsatz für 2020 wird bei 5% – 10% der budgetierten Summe liegen», sagt CEO und Gründer Mateusz Mierzwinski.

Der Tiefpunkt war der April. Keine einzige Buchung ging bei LocalBini ein. Da sich für den Gründer die Entwicklung abgezeichnet hatte, hatte er bereits zuvor zwei Personen entlassen und Kurzarbeit beantragt, in der sich einige Team-Mitglieder noch heute befinden. «Wir haben direkt den Survival Modus aktiviert», sagt Mierzwinski.

Gleichzeitig bemühte sich der Gründer um finanzielle Unterstützung auf Bundes- und Kantonsebene, allerdings erfolglos. Am Startup Bürgschaftsprogramm des Bundes konnte man aufgrund eines formalen Kriteriums nicht teilnehmen. Warum es auch mit der kantonalen Unterstützung nicht geklappt hat, kann Mateusz Mierzwinski nicht wirklich nachvollziehen. «Das war sehr enttäuschend», erklärt der Unternehmer.

Survival Mode hiess allerdings nicht, dass LocalBini in eine Art Winterschlaf versetzt wurde. Ganz im Gegenteil. Das Startup hat in die IT investiert und sechs weitere Fachkräfte an seinem Standort im polnischen Poznan eingestellt. Insgesamt beschäftigt LocalBini nun zwölf Personen in St. Gallen und Polen.

Die Buchungen erholen sich nun, wenn auch nur langsam. Die Änderungen im Reiseverhalten schlagen sich dabei auch bei LocalBini nieder. «Wir merken, dass Leute vermehrt im eigenen Land reisen. Der nationale Tourismus ist stark am wachsen», sagt Mierzwinski. Zudem wird spontaner gebucht, nicht selten sogar für denselben Tag.

Die auf der LocalBini Plattform gelisteten Aktivitäten werden alle von Einheimischen durchgeführt. Regulär dauert ein solches privates Erlebnis 2-3 Stunden. Das Angebot reicht von einer dreistündigen Fashion-Beratung durch eine Modestudentin inklusive Shopping Experience in Paris über eine «World War II» Führung mit einem Geschichtslehrer in Berlin bis zu einer Architekturführung mit einem Architekturstudenten in Dresden.

Für 2021 / 2022 hat das Startup seine Fühler in ein neues Geschäftsfeld ausgestreckt. Dafür läuft bereits ein Vorhaben in Zusammenarbeit mit einer akademischen Institution in der Schweiz, dass mit einem Innosuisse Check (Phase 1) unterstützt wird.

Gleichzeitig geht es in Sachen Business Development weiter. LocalBini gleist weitere Partnerschaften auf, zuletzt mit dem global führenden Duty-Free-Spezialisten Dufry sowie einem Tochterunternehmen von TUI in Deutschland. Für weitere Partner ist man offen. Darüber hinaus steht LocalBini kurz davor eine Finanzierungsrunde abzuschliessen. Auch hier betont der CEO, dass Investoren mit passenden Erfahrungen und Netzwerk immer noch willkommen sind.

(press release / SK)

Bild: pixabay/Michael Gaida

0Comments

More news about

LocalBini AG

Company profiles on startup.ch

LocalBini AG

rss