Finpension nimmt weitere Hürde zur Banklizenz

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21.03.2024
Finpension-Vorsorgelösung

Das Fintech-Startup  Finpension schafft den «Hosenlupf» zur zweithöchsten FINMA-Lizenz als Wertpapierhaus. Nun wollen die Luzerner noch diesen Frühling ihre Anlagelösung für Privatvermögen anbieten und so schnell als möglich das Bewilligungsverfahren für die Banklizenz anstossen.

Finpension hat sich am Markt für Vorsorgelösungen etabliert und das Milliardengeschäft mit Kadervorsorgegeldern digitalisiert. Das Fintech-Jungunternehmen verwaltet mittlerweile Vermögen im Wert von über 2,4 Milliarden Franken – eine Milliarde mehr als vor gut 14 Monaten. Finpension zählt Grossunternehmen wie die ABB und weitere 25 börsenkotierte Unternehmen zu seinem Kundenstamm. Insgesamt sind es mehr als 30'000 Personen, welche ihre Vorsorgegelder beim Fintech platziert haben. Gestartet ist das Luzerner Fintech um Gründer und CEO Beat Bühlmann 2016 mit einer 1e-Sammelstiftung für Firmenkunden und Kaderangestellte. Zwei Jahre später kam eine Freizügigkeitsstiftung hinzu und 2020 ergänzte Finpension seine Produktepalette um eine 3a-Vorsorgestiftung.

«Wir haben uns sehr gut entwickelt und bewusst stetig Kapazitäten, etwa im Bereich Risk & Compliance aufgebaut», sagt CEO Bühlmann. Und dabei nun einen weiteren Schritt in der Kaskade hin zur Banklizenz geschafft: Das Fintech-Jungunternehmen hat soeben die FINMA-Lizenz als kontoführendes Wertpapierhaus erhalten. Dies entspricht der zweithöchsten Lizenz, noch umfassender ist einzig eine Bankenlizenz. Und genau diese Lizenz strebt Finpension mittelfristig an um seinem Anspruch an Innovation gerecht zu werden. «Wir sind von Anfang an ganz anders vorgegangen als andere Fintech-Startups und wollen ohne Intermediäre, sprich Partnerbanken oder Vermögensverwalter agieren», führt Bühlmann aus.

Das ermöglicht es Finpension nun, diesen Frühling als Erstes eine Anlagelösung für Privatkundenvermögen zu lancieren – ganz ohne Partner. Bühlmann erklärt: «Viele der vermögenden Personen sind 50ig oder älter, ihnen können wir nun zusätzlich zur Vorsorgelösung auch Vermögensanlage-Produkte anbieten wo dann bei der Pension bei uns angelegte Vorsorgegelder einfach umgelagert werden können». Doch das Angebot richtet sich nicht nur an bestehende Kundinnen und Kunden sondern soll breit bekannt werden. «Dazu werden wir sicher noch etwas an unserem Auftritt arbeiten und unsere Marke besser positionieren», so Gründer Beat Bühlmann.

2023 realisierte Finpension einen Gewinn von 3,8 Millionen Franken und rechnet mit einem etwas höheren Gewinn für dieses Jahr. Dadurch geht Bühlmann davon aus, dass das Fintech bereits im Sommer über genügend Eigenkapital verfügen wird, um das Bewilligungsverfahren für die Banklizenz anzustossen. «Verlangt sind mindestens 10 Millionen Franken, sieben davon hatten wir bereits Ende 2023 beisammen», so Bühlmann.

Für die Banklizenz muss das Jungunternehmen nochmals einen vergleichbar umfangreichen Anforderungskatalog abarbeiten, bevor sich Finpension dann in rund zwei Jahren bestenfalls als Bank betiteln darf. «Filialen werden wir jedoch auch dann keine eröffnen und uns weiterhin als digitalen Player mit tiefen Kosten und starkem Fokus auf Convenience für unsere Kundschaft positionieren», meint Bühlmann mit Blick in die Zukunft.

(Fabienne Roos)

Bild: ZVG

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