Frisches Geld für hochwertige Proteine aus Brauerei-Nebenstrom

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21.07.2023
Symbolic picture beer

Das Aargauer Startup Yeastup hat in der ersten Tranche einer Series A-Runde mehr als eine Million Franken eingesammelt. Unter den Kapitalgebern sind nebst der Aargauischen Kantonalbank auch Family Offices und ein Early Stage VC. Das Foodtech-Startup evaluiert derzeit Standorte in der Schweiz, Deutschland und Holland für eine erste Produktionsanlage.

Da ein zunehmender Teil der Konsumentinnen und Konsumenten auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs verzichten, sind in der Lebensmittelproduktion Alternativen zu tierischem Protein sehr gefragt. Viele setzen dann auf pflanzliche Proteinquellen wie Soja oder Erbsen – nicht nur bei Fleischersatzprodukten, sondern etwa auch für Kosmetika. Das Startup Yeastup aus Brugg hingegen zapft eine andere Quelle an: Es setzt auf einen Nebenstrom der Bierproduktion – die Bierhefe.

Derzeit wird die Hefe im Anschluss an den Brauprozess zumeist entweder an Nutztiere verfüttert oder als Biomasse zur Produktion von Biogas verwendet. Yeastup jedoch gewinnt mit einem innovativen Verfahren die darin enthaltenen Proteine und zwei verschiedene Nahrungsfasern (Ballaststoffe). Letztere können dereinst etwa als Feuchthalter oder Verdicker – zum Beispiel in der Kosmetikindustrie- eingesetzt werden. «Mit unserem Upcycling-Verfahren ist die Proteingewinnung bis zu 74 Prozent ressourceneffizienter als bei dem Verfahren mit extra angepflanzten Erbsen», erklärt Mitgründer Daniel Gnos.

Jetzt gibt das Foodtech-Startup eine Kapitalerhöhung bekannt. In der ersten Tranche einer Series A-Runde in der Höhe von über einer Million Franken haben sich Family Offices, ein Early Stage VC und die Aargauische Kantonalbank beteiligt. Die Runde zur zweiten Tranche soll diesen Sommer starten. Das frische Kapital wird für Planung und Realisierung der Hochskalierung von der Pilotanlage zur ersten Produktionsanlage mit Verarbeitungsvolumen von mehreren 1000 Tonnen Hefe eingesetzt.

Auf der Kundenkundenseite kann das Startup bereits erste Erfolge vermelden: «Wir haben mit mehreren Firmen Kooperationsverträge für eine gemeinsame Produkte- und Applikationsentwicklung unterzeichnet», erklärt Daniel Gnos. Für diese gemeinsam entwickelten Produkte sollen im Anschluss dann die Proteine oder Fasern von Yeastup zu Einsatz kommen.

Damit für die weitere Skalierung genügend Bierhefe zur Verfügung steht, hat das Startup auch auf der Zuliefererseite einen wichtigen Vertrag abgeschlossen: Yeastup kann in den nächsten 10 Jahren Hefe vom grössten europäischen Hefe-Intermediär beziehen. «Mit diesem Abkommen haben wir auch gleich die Logistik geklärt», so Gnos. Statt dem Bezug bei einzelnen Brauereien und dem Aufbau der entsprechenden Lieferketten zu den späteren Produktionsstandorten von Yeastup, kann sich das Startup die Hefe jeweils liefern lassen. «So sind wir flexibel bei der Eröffnung von neuen Produktionsstandorten – egal ob in der Schweiz oder in Europa», führt Gnos aus.

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