Healthtech-Startup mit Wachstum im In- und Ausland

Please login or
register
28.02.2024
Video-Dolmetscher von dolmX

Zwei Jahre nach dem Launch kommt die Video-Dolmetsch-Plattform von dolmX bei knapp 40 Kunden zum Einsatz und vermittelt monatlich um die 270 Einsätze – Tendenz steigend. Als erster Kunde hat das Kantonsspital Baden die Lösung gar direkt in sein internes System integriert. Das ermöglicht es allen Angestellten, direkt eine interkulturelle Dolmetscherin oder Dolmetscher aus dem Pool von 380 Fachleuten zu buchen.

Ob beim Arztbesuch, einem Spitalaufenthalt oder bei Behördengängen: Wenn sich Fachpersonen und Patientinnen oder Klientinnen nicht in einer gemeinsamen Sprache verständigen können, braucht es für die Übermittlung der relevanten Informationen eine Dolmetscherin oder einen Dolmetscher. Vielfach übernehmen diesen Job Angehörige, die dafür jedoch nicht geschult worden sind und sich je nach Situation in einer belastenden Doppelrolle wiederfinden können. Wenn professionelle Dolmetschende vor Ort zum Einsatz kommen, müssen dazu zuerst geeignete Personen an- und deren Kapazität abgefragt werden. Das Healthtech-Startup dolmX hat eine effizientere und günstigere Alternative zu den Dolmetsch-Einsätzen vor Ort geschaffen: «Über unsere Plattform können mit einer Vorlaufzeit von nur gerade 30 Minuten Dolmetschende für Einsätze per Video gebucht werden», sagt dolmX-CEO Nielufar Saffari.

dolmX verfügt derzeit über einen Freelancer-Pool mit um die 380 qualifizierten und geschulten Fachpersonen. Diese werden per Push-Nachricht auf für sie relevante Anfragen hingewiesen und können direkt eine Zusage machen oder einen alternativen Zeitpunkt vorschlagen. Zudem hat das Badener Startup eine speziell auf interkulturelles Dolmetschen zugeschnittene, zuverlässige webbasierte Videotechnologie entwickelt, die ohne Tools von Drittanbietern auskommt. «Das Einhalten sämtlicher Datenschutz-Vorgaben ist beim Übertragen von sensiblen Gesprächen zentral», sagt Nielufar Saffari. Deshalb werden keine Daten gespeichert und der Server, über den die Plattform und die Video-Einsätze laufen, befindet sich in der Schweiz.

Zusammen mit dem Kantonsspital Baden KSB hat dolmX die webbasierten Video-Übertragungen in einem einjährigen Pilotprojekt weiterentwickelt. Nun hat das KSB die Plattform fix in das interne Spitalnetzwerk integriert, wodurch alle KSB-Mitarbeitende bei Bedarf eine Video-Dolmetsch-Anfrage auslösen können. 2023 fanden von den total 1365 Dolmetsch-Aufträgen bereits 231 per Video statt. Am meisten gefragt waren die Sprachen Portugiesisch, Türkisch, Tamil, Italienisch und Russisch.

Über die dolmX-Lösung werden sowohl für die Nutzenden als auch für die Anbietenden die administrativen Prozesse rund um die Einsätze abgebaut. Der Buchungs- und Abrechnungsprozess wird über das System automatisiert abgewickelt. Dadurch soll zudem die Verfügbarkeit der qualifizierten Dolmetschenden erhöht werden. «Gut geeignete Dolmetschende gibt es nur in einer begrenzten Anzahl und das Hin und Her bei der Terminfindung sowie die An- und Abreise binden wertvolle zeitliche Ressourcen», so die ausgebildete Dolmetscherin Saffari.

Die Dolmetschenden decken knapp 60 Sprachen ab und es können auch Aufträge für Gebärdensprache über dolmX abgewickelt werden. In den Pool aufgenommen werden ausschliesslich Dolmetschende mit entsprechenden Aus- und Weiterbildungen, Praxiserfahrung und dem passenden Sprachniveau. Die mittlerweile 37 Kunden des Healthtech-Startups stammen zu gut 70 Prozent aus dem Gesundheitswesen. Es sind dies nebst dem KSB zum Beispiel die Kantonsspitäler Aarau oder Graubünden, erste Psychiatrien und ein grösseres Gesundheitsunternehmen aus Österreich. «Die Plattform kommt darüber hinaus auch bei Behören und Institutionen aus den Bereichen Soziales, Asyl oder Justiz zum Einsatz», so Saffari. Monatlich verzeichnet dolmX derzeit um die 270 Einsätze, die über die Plattform gebucht werden. Dabei verdient das Startup jeweils mit, denn das Profil für die Dolmetschenden ist kostenlos. «Die Anzahl Buchungen wächst stetig und wir legen nun unseren Fokus darauf, im DACH-Raum weiter Fuss zu fassen», sagt die gebürtige Österreicherin Nielufar Saffari.

(Fabienne Roos)

Bild: Video-Dolmetscher von dolmX im Einsatz; ZVG

0Comments

More news about

dolmX AG

rss