Legaltech Startup Konsento verdoppelt Zahl der Kunden

Während der Covid-Pandemie fielen die physischen Generalversammlungen landauf landab reihenweise aus. So auch bei Aktiengesellschaften. Per Notrecht hat der Bundesrat im Frühling 2020 die Möglichkeit geschaffen, Generalversammlungen auch virtuell durchzuführen. Seit Anfang dieses Jahres ist diese Möglichkeit nach einer Aktienrechtsrevision fest im Gesetz verankert. «Wir waren an diesem Thema schon etwas länger dran, nämlich seit 2019», erinnert sich Konsento-Mitgründer Sandro Stricker. Das Legaltech-Startup hat zu der Zeit eine Plattform für die digitale Zusammenarbeit von Verwaltungsräten, Aktionärinnen und Notaren entwickelt. Erste Pilot-Versammlungen konnten die Zürcher deshalb bereits ab 2020 durchführen.

Der offizielle Launch dieser Kollaborationsplattform folgte dann im November 2021. Mittlerweile nutzen über 150 Kunden schweizweit die Lösung. Anfänglich hat Konsento vor allem kleinere, neu gegründete Gesellschaften mit 15 bis 30 Investoren überzeugt. «Jetzt zeigen auch immer mehr KMU mit wenigen bis einigen hundert Aktionärinnen und Aktionären Interesse an unserer Plattform», so Stricker. Hinzu kommen Treuhänder, Anwaltskanzleien und Notariate, welche die Lösung ebenfalls für die Zusammenarbeit mit ihren Klienten nutzen können. An Kunden kommt Konsento, nebst Direktakquise, durch Partnerschaften. Unter den über 10 Partnern im Netzwerk, ist etwa die Fintech-Plattform Aktionariat und das Legaltech Jurata.

Digitaler One-Stop-Shop

Über die Plattform können die Kunden vom Aktienregister, über die Kommunikation mit den Investoren, dem automatisierten Erstellen und Verwalten von Gesellschaftsdokumenten bis hin zur öffentlichen Beurkundung alle aktienrechtlichen Aufgaben von Verwaltungsräten und Unternehmern digital über einen One Stop Shop abwickeln. Oder eben auch eine Generalversammlung oder Verwaltungsratssitzung vorbereiten, durchführen und nachbereiten. In Kürze kommt die automatisierte Verwaltung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen dazu.

Zwei Premieren 

Zuletzt haben die Zürcher gleich zwei Premieren erfolgreich gemeistert. Stricker: «Die GV von wemakeit mit über 5'300 Aktionärinnen und Aktionären war bisher die grösste, die wir über Konsento abwickeln konnten». Rea Eggli, Mitgründerin und Verwaltungsratspräsidentin von wemakeit ergänzt: «Konsento hat uns bei rechtlichen Fragestellungen, der Einladung, sowie der Durchführung inklusive Abstimmungen und Ergebnisfeststellung umfassend beraten und unterstützt». Ebenfalls ein Novum war die Durchführung der Generalversammlung von Swiss Estates, einer institutionellen Immobilienunternehmen. «Als börsenkotiertes Unternehmen gab es da noch ein paar zusätzliche aktienrechtliche Finessen zu beachten», meint Stricker.

Für die nächsten Skalierungsschritte bereitet Konsento derzeit eine grössere Finanzierungsrunde vor. In der Vergangenheit hat das Zürcher Legaltech-Startup in einer konvertiblen Loan-Runde und einer kleineren Seed-Runde etwas über eine Viertel Million Franken aufgenommen.

(press release / FR)

Bild: Konsento, ZVG