Windenergie vom Hausdach: Dübendorfer Startup im Aufwind

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23.04.2024
Hybride Wind-Solar-Anlage

Das Startup NewGreenTec entwickelt und vertreibt modulare Kleinkraftwerke für KMU, Immobilienbesitzer und Landwirtschaftsbetriebe. Die Kombination aus Windturbinen und Solarmodulen ist seit knapp zwei Jahren auf dem Markt – nun ziehen die Verkaufszahlen stark an: Das Cleantech-Startup hat in den letzten Monaten über 150 Offerten ausgearbeitet und im ersten Quaral 2024 schon 20 Anlagen ausgeliefert.

Grosse Windräder stossen in der Schweiz bei Bewilligungsverfahren regelmässig auf Widerstand. Im Gegensatz dazu sind die Hürden für eine Bewilligung von Kleinwindanlagen wesentlich tiefer. Genau solche kleinen Anlagen konzipiert das Dübendorfer Startup NewGreenTec: Es handelt sich dabei um hybride Kleinkraftwerke bestehend aus Windturbine, Solarmodulen, Steuerung und Wechselrichter. Eine einfache Befestigungslösung erlaubt es, diese Anlagen mit wenig Aufwand auf unterschiedlichen Dächern zu montieren  – egal ob Flach- oder Giebeldächern auf Mehrfamilienhäusern, Landwirtschafts- oder öffentlichen Gebäuden. Da sich die Windrad-Flügel um die vertikale Achse drehen, sind sie windrichtungsunabhängig und ideal für die Platzierung in geringer Höhe. Dort sind die Windströmungen meist turbulent, da sie über den Hausdächern beschleunigen. Mit der hybriden Anlage kann so zu jeder Tages- oder Nachtzeit und unabhängig der Witterung Strom produziert werden.

Gründer und CEO von NewGreenTec ist Frido Stutz. Nach der Gründung 2015 dauerte es noch ein paar Jahre, bis dann die ersten Pilotanlagen installiert werden konnten. Der offizielle Launch erfolgte 2022 mit den ersten seriell produzierten Anlagen, welche im Raum Zürich installiert wurden. Im vergangenen Jahr konnte das Startup erstmals eine hybride Wind-Solar-Anlage nach Deutschland  verkaufen und in der Zwischenzeit noch weitere Bestellungen entgegennehmen. Inzwischen hat NewGreenTec über 35 Anlagen verkauft und 24 davon sind bereits in Betrieb. Bis Ende April sollen noch 10 weitere Anlagen folgen. «Aufwind verliehen haben und verschiedene Messeauftritte und Beiträge in unterschiedlichen Magazinen und Zeitungen», sagt Frido Stutz. Die Energiewende und der Trend von mehr Ökologie und Unabhängigkeit steigere die Nachfrage generell, so Stutz weiter.

Das Dübendorfer Cleantech-Startup hat vier verschiedene Standard-Anlagen entwickelt, die für unterschiedliche Standorte geeignet sind. Nun will sich NewGreenTec vermehrt auf den Vertrieb von zwei Hauptprodukten konzentrieren. «Diese beiden lassen sich  am schnellsten skalieren, da sie seriell produziert werden», erklärt CEO Stutz. Damit strebt das Startup die Marktführung in der Nische für Kleinwindturbinen an. Das sind Windkraftanlagen, welche weniger als 30 Meter hoch sind. Zudem wolle man sich auf die Marktsegmente Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie und somit auf grössere Projekte fokussieren. Und das auch ausserhalb der DACH-Region. «Mit den hybriden Wind-Solar-Kleinkraftwerken sind wir quasi ohne nennenswerte Konkurrenz unterwegs und es gibt bisher kein anderes Unternehmen das vergleichbare Systeme wie etwa das Produkt PowerPyramid anbietet», so Frido Stutz. Da NewGreenTec die Windturbinen nicht selbst herstellt, kann je nach Standort und Kundenwunsch die optimale Variante und passende Grösse offeriert werden.  Auch die Beratungen und Projektplanungen werden vermehrt in Rechnung gestellt. «Wir positionieren uns damit als Kompetenzzentrum und arbeiten vermehrt mit Partnerorganisation, Hochschulen und weiteren Fachleuten zusammen», blickt Gründer Stutz in die Zukunft.

Um der Nachfrage entsprechend wachsen zu können, hat die Aktionärsversammlung des Startups eine weitere Kapitalerhöhung beschlossen. In einer laufenden Finanzierungsrunde können bis zu 50’000 Aktien an bisherige und neue Aktionäre ausgeben werden.

(press release / FR)

Bild: Hybride Wind-Solar-Anlage von NewGreenTec; ZVG.

1Comments

@ 27.04.2024 17:38

Ich möchte auf die auf der Webseite von newGreenTec veröffentlichten Produktionsdaten für Windkraftanlagen hinweisen. Dort wird angegeben, dass bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 18 km/h eine Jahresproduktion von etwa 700 bis 1000 kWh erzielt werden kann, wobei ausdrücklich keine Gewähr für diese Angaben übernommen wird. In einer eigenen Analyse der Winddaten meiner Wetterstation im Thurgau stellte ich fest, dass der Durchschnittswert der Windgeschwindigkeit in diesem Jahr lediglich bei 2,4 km/h liegt. Dies wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich der Rentabilität solcher Anlagen in Regionen mit geringeren Windgeschwindigkeiten auf. Es ist unerlässlich, dass die Forschung und Entwicklung neuer Technologien kontinuierlich vorangetrieben wird, um die Energieeffizienz zu steigern und den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen zu unterstützen. Jedoch sollten die finanziellen Versprechungen, insbesondere die Amortisationszeiten solcher Anlagen, realistisch dargestellt werden. Es existieren zahlreiche Foren, in denen sich Käufer über ihre enttäuschenden Erfahrungen mit Kleinwindkraftanlagen austauschen, was darauf hindeutet, dass die Investitionskosten momentan in keinem angemessenen Verhältnis zum Ertrag stehen.

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